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Robert Voit. Enchanted Wood
Robert Voit - Enchanted Wood
Es kommt immer wieder vor, daß diverse Ämter bitten, ob man die Masten nicht angenehmer gestalten kann.
Geschäftsführer einer Firma für Telefonmastenbau
Mit ironischer Delikatesse belegt Robert Voit in Enchanted Wood, daß das Grundrauschen der verbalen Kommunikation längst das Visuelle erreicht hat. Seine seit 2003 andauernde Bilddokumentation über Mobilfunkmasten in den USA und in Großbritannien, die als Baumattrappen in den Realraum positioniert worden sind, zollen vordergründig einem diffusen Gestaltungswillen Tribut, bei dem das Verlangen nach Befriedung im Mittelpunkt steht. Um die Gefahren von Elektrosmog über den Sehsinn zu kompensieren, werden Mobilfunkmasten natursimulierende Tarnkappen aus Plastik übergestülpt. Als idealtypische Vegetationsformen finden sie sich dann in Landschaftsräumen wieder. Das reichhaltige Angebot der Camouflagen umfaßt Laub- und Nadelbäume, Pinien, Palmen und Riesenkakteen. Aus dem künstlichen Baumreservoir hat sich ein lukrativer Industriezweig entwickelt, der erhebliches Zukunftspotential aufweist und derzeit auch auf den europäischen Kontinent expandiert.
Mit Kalkül persifliert Robert Voit, der 1969 in Erlangen geboren wurde und an den Kunstakademien in München und Düsseldorf studiert hat, jenes streng bildtypologische Korsett, das zum Signum der sogenannten Becherschule geworden ist. Dermaßen klassifiziert, gewinnen die Baumattrappen als singuläre Objekte auch formal eine absurde Fallhöhe, die das Bedürfnis nach natürlicher Künstlichkeit erzeugt. Seit jeher Bedeutungsträger, mutiert der Baum in Enchanted Wood zur Groteske und Sehnsuchtsfolie.
Christoph Schaden, 2006

Text erschienen in:
European Photography
H. 78, 2006, S. 38